Am Frauentag in Kelsterbach

Am feministischen Kampftag in der vergangenen Woche war ich auf dem Kelsterbacher Wochenmarkt zu Gast. Anders als 1911, als dieser Tag zum Startpunkt der sozialistischen Frauenbewegung wurde, haben wir glücklicherweise nicht über das Frauenwahlrecht sprechen müssen. Sehr wohl aber über vieles andere, was der Gleichstellung von Frau und Mann heute noch im Wege steht – und wie wir das in Bund, Land und Kommune verbessern können.

Spannend ist auch der europäische Vergleich: Mit 18 % ist die Lohnlücke in Deutschland beschämend hoch. Da stehen andere Länder um uns herum viel besser da.

Wie steht Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern beim Gender Pay Gap da?

Aber was machen sie genau besser? Gerade in den skandinavischen Ländern setzt der Staat die richtigen Rahmenbedingungen: Mütter und Väter werden dazu ermutigt, ihre Erziehungs- und Erwerbsarbeit gleichmäßig aufzuteilen. Dazu tragen die bessere Verfügbarkeit von Kinderbetreuung sowie Elternzeitregelungen bei, die Anreize bieten, dass beide Partner die Zeit aufteilen.

Einen wichtigen Beitrag leistet auch die Steuerpolitik: Denn das deutsche Modell des Ehegattensplittings fördert die traditionelle Hausfrauenehe und sorgt dafür, dass sich Lohnunterschiede noch verstärken.

Deswegen müssen wir unser Steuersystem unbedingt reformieren. Der erste Schritt – die Abschaffung der Steuerklassen 3 und 5 ist in Arbeit. Ein gutes Signal zum Frauentag!

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