Um die Zukunft der Landwirtschaft geht es diese Woche im Kreis Groß-Gerau. Die 69. Landwirtschaftliche Woche Südhessen ist in Gernsheim zu Gast. Da habe ich natürlich vorbeigeschaut. Begleitet hat mich Roland Kramer von der Gernsheimer SPD.
Nach den zahlreichen Protesten der Landwirte in den letzten Wochen war klar, dass auch hier Kritik geäußert wird. Dem stelle ich mich.
Ich verstehe, dass eine Branche, die von allen Seiten unter Druck gerät, irgendwann verzweifelt ist. Viele landwirtschaftliche Betriebe sind auf hohe Zuschüsse durch die EU, den Bund und das Land angewiesen, um ihre Arbeit überhaupt kostendeckend aufrechtzuerhalten. Bauern sagen, dass man nicht einfach die Preise anpassen könne. Die Molkereien sind im Preiskampf. Der internationale Wettbewerb bei Obst, Gemüse und Fleisch macht es den deutschen Landwirt:innen auch nicht leichter. Der Umbau zu mehr ökologischer Landwirtschaft erfordert außerdem hohe Investitionen.
Mir scheint: Nicht erst der Wegfall der Agrar-Diesel-Subvention hat diese Schieflage verursacht, sondern verfehlte Landwirtschaftspolitik in den letzten Jahrzehnten. Die paar Subventionen aufrechtzuerhalten, wird die Branche nicht retten.
Mir ist ein Satz in Erinnerung geblieben von Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband: „Die Landwirte haben ihren tollen Beruf erlernt, um auf dem Acker und im Stall unterwegs zu sein und nicht um am Schreibtisch zu sitzen.“ Auch Dr. Willi Billau (Vorsitzender der AG Landwirtschaftliche Woche Südhessen e.V.) unterstrich die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen.
Hier werden wir gezielt ansetzen. Bis zum Sommer wird deshalb unter Führung der SPD-Bundestagsfraktion ein Gesetzespaket zur Stärkung der deutschen Landwirtschaft entwickelt.