FRAKTION VOR ORT mit Heike Engelhardt

Gesundheitskioske in ländlichen Gebieten, mehr Gesundheitserziehung in der Schule und die Schließung des Gender Health Gap: Es gibt viel zu tun und es gibt viele Ideen.

Eine gute Gesundheitsversorgung vor Ort ist immer auch eine gute Gesundheitsversorgung speziell für Frauen. Darin waren sich alle Beteiligten der Diskussionsveranstaltung „Hebammen, Hausärzte und Hospize“ einig.

Heike Engelhardt – meine Kollegin in der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatterin für Frauengesundheit und Hebammenversorgung – und ich als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Kreis Groß-Gerau haben uns sehr gefreut, mit so verdienten Expert:innen und vielen Interessent:innen rund um das Thema Frauengesundheit zu diskutieren und viel Input für unsere Arbeit in Berlin mitzunehmen.

Los ging es mit einer kurzen Vorstellung der aktuellen Projekte der SPD-Fraktion zum Thema. Mit mehr Geld für die Endometriose-Forschung und dem „Aktionsplan Geburt“, der attraktivere Arbeitsbedingungen für Hebammen schaffen soll, haben wir schon wichtige Projekte für eine bessere Frauengesundheit umsetzen können.

Aber viel muss noch getan werden, z.B. bei den viel zu hohen Haftpflichtversicherungen für Hebammen oder bei der Gesundheitsversorgung in der Fläche. Heike stellte hierfür die Idee von Gesundheitskiosken vor, die niedrigschwellig die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten sicherstellen.

Nun ging es in die Expert:innenrunden: Hebamme Kathrin Weise, die in Gernsheim ein innovatives Konzept für die Hebammenversorgung in Kooperation mit der Kommunalpolitik auf die Beine gestellt hat, berichtete von ihrer Arbeit und wies auf die wichtige Rolle von Gesundheitserziehung und Prävention hin. Denn diejenigen, die eine Betreuung durch eine Hebamme am nötigsten hätten, wissen oft nicht von ihrem Recht, von einer Hebamme betreut zu werden.

Auch Hausärztin Dr. Ulrike Berg ging es um bessere Aufklärung. Zum einen bezüglich des Gender Health Gap: Hierbei geht es um den großen Unterschied, den das Geschlecht auf Symptome und die Wirkungsweise von Medikamenten hat. Zum anderen wies sie darauf hin, wie sehr Frauen von häuslicher Gewalt und der Mehrbelastung durch Care-Arbeit betroffen sind.

In der letzten Expert:innenrunde mahnte Dr. Marcus Geist, Inhaber und ärztlicher Leiter des Palliativ-Care-Team Leuchtturm in Groß-Gerau, ein besseres Entlassmanagement an. Das Ende des Lebens sei eine existenzielle Krise, die eine sehr individuelle Betreuung erfordere. Was mich hier sehr überrascht hat, ist der hohe Anteil von Frauen in der ehrenamtlichen Arbeit: Sie stellen über 90% der ehrenamtlichen Hospizbegleitung.

Heike und ich nehmen viele Ideen mit nach Berlin. Der Austausch mit den Menschen vor Ort ist so wichtig. Hier zeigt sich, dass engagierte Bürger:innen sehr wohl Einfluss auf die Politik in Berlin nehmen können.

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