Gedanken zum Weltmädchentag

Wie bringe ich meiner Tochter einen guten Umgang mit Geld bei, wie vermittele ich ihr Selbstsicherheit im Umgang mit Zahlen und Finanzen?

Als Mutter einer Tochter (und eines Sohnes) und als Finanzpolitikerin schockieren mich immer wieder die Studien, die die geringere finanzielle Bildung von Mädchen zeigen. Wie wollen wir gegen die finanzielle Abhängigkeit und Altersarmut von Frauen vorgehen, wenn wir als Gesellschaft schon bei den Jüngsten so große Unterschiede machen?

Heute ist Welt-Mädchentag. Mit dem Aktionstag kämpfen die UN gegen die Benachteiligung und Diskriminierung von Mädchen und jungen Frauen. Denn noch immer sind Mädchen mehr von Gewalt, Kinderarbeit, Unterernährung und Verweigerung von Bildung betroffen als Jungen. Sie leiden unter dem Menstruationstabu und frühen Schwangerschaften, unter Kinderehen und Genitalverstümmelung.

Im Vergleich dazu geht es den Mädchen bei uns natürlich besser. Aber damit ist es nicht getan. Die fehlende finanzielle Bildung hat Auswirkung auf ihre Chancen auf ein gutes Leben, auf finanzielle Unabhängigkeit und Gleichstellung.

Doch woran liegen die Unterschiede? Amerikanische Studien zeigen, dass Eltern mit Mädchen anders über Geld reden als mit Jungen. Jungen werden eher zum unternehmerischen und selbstsicheren Umgang mit Geld angeregt als Mädchen. Hinzu kommt das hartnäckige Klischee, das Jungs besser mit Zahlen umgehen könnten als Mädchen. Doch letztlich sind es soziale Normen, keine biologischen Unterschiede, die Mädchen weniger mathematische Fähigkeiten zuordnen. Wenn Erwachsene, ob Eltern oder Lehrer:innen Jungs mehr Mathe zutrauen als Mädchen, setzt sich dieses Stereotyp auch in der Selbstwahrnehmung von Kindern durch. Doch Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die tatsächliche Leistung in Mathe und auch für einen souveränen Umgang mit den eigenen Finanzen.

#weltmädchentag #throwlikeagirl #internationaldayofthegirl #internationaldayofthegirlchild

Weitere aktuelle Informationen